Von Dr. Bernhard Piegsa
Pressath. Gutes tun, um Gutes zu bewirken: Dieser Devise ist der Deutsch-Amerikanische Gemeinsame Ausschuss (DAGA) in Grafenwöhr seit fünfeinhalb Jahrzehnten verpflichtet. Aus dem Erlös der deutsch-amerikanischen Volksfeste stiftet das Gremium alljährlich Spenden für gemeinnützige Vereine und Einrichtungen. Vier DAGA-Weihnachtsschecks zu je 100 Euro bescherte der Pressather Bürgermeister Konrad Merkl karitativen Organisationen, die nicht nur in der Haidenaabstadt humanitäre Arbeit leisten.
Eine der von DAGA für Pressath bestimmten „Geldspritzen“ ging an die Spina-bifida-Selbsthilfegruppe „Nördliche Oberpfalz“. Diese widmet sich Menschen, die von Geburt an unter einer Fehlbildung der Wirbelsäule und als deren Folge unter Lähmungen und Inkontinenz leiden. Häufig geht dieser „offene Rücken“ mit dem Krankheitsbild des Hydrocephalus („Wasserkopf“) einher, der weitere schwere Behinderungen bewirken kann. Alles dies belaste nicht nur die Kranken, sondern auch deren Angehörige, berichtete Gruppenvorsitzende Helga Dippel aus Pressath.
Bei der Übergabe des 100-Euro-DAGA-Schecks durch Bürgermeister Konrad Merkl schilderte sie das Schicksal eines zweijährigen Mädchens, das während eines neunwöchigen Aufenthalts im Regensburger Universitätsklinikum sieben Operationen über sich ergehen lassen musste: „Um so etwas durchzustehen, brauchen auch Eltern und Geschwister Vorbereitung und Hilfe.“ Die Selbsthilfegruppe, die der bundesweiten „Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus“ angehöre, greife den betroffenen Familien begleitend und beratend sowie durch Vermittlung von Betreuungs- und Stressbewältigungskursen unter die Arme, erläuterte Dippel.
Für die Kranken selbst würden beispielsweise Reittherapieprogramme und Rollstuhltraining geboten. Zur Arbeit der Spina-bifida-Gruppe, die sich mittlerweile um Kranke im Alter von anderthalb bis 45 Jahren und in einem von Marktredwitz bis Wernberg und Schönsee reichenden Gebiet kümmere, zählten auch persönliche Krankenbesuche. Ein weiteres DAGA-„Wertpapier“ übergab der Rathauschef an die Leiterin der Häuslichen Krankenpflege für Neustadt am Kulm und Pressath, Tina Hösl. Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt des Rotkreuz-Pflegedienstes, der kranke und gebrechliche Menschen rund um den Kulm ambulant versorgt, ist die Betreuung von Demenzpatienten.
Im ganzen „Vierstädtedreieck“-Raum präsent ist die Häusliche Alten- und Krankenpflege der Pressather Arbeiterwohlfahrt (AWO). Für den willkommenen Zuschuss dankte Waltraud Kahra-Mächtl im Namen des zehnköpfigen Teams. „Wir schätzen den Ausschuss als Brückenbauer zwischen Deutschen und Amerikanern“, bekräftigte die Leiterin des ambulanten Pflegedienstes und fügte hinzu, dass auch amerikanische Gäste zu den Festen der AWO stets willkommen seien. Über 100 „deutsch-amerikanische“ Euro durfte sich außerdem die Caritas-Sozialstation Grafenwöhr freuen.
Sie bietet ein volles Spektrum häuslicher Pflegedienste für betreuungsbedürftige Menschen im westlichen und südwestlichen Landkreis Neustadt/WN zwischen Kirchenthumbach und Weiherhammer. Für die Einrichtung nahm deren stellvertretende Leiterin Christine Nanlohy den DAGA-Scheck entgegen.